.. .. ..

„.. Bergson believed: The comic is that side of a person in which he resembles a thing: it is that aspect of human events which, by a special kind of rigidity, institutes a mechanism pure and simple, an automatism, a lilfeless moment… “ … aber aber aber aber, stimmt das auch …. ?

.. es senden die oberflächen der dinge ..

“ … Über die Bilder der Dinge: so nennen wir diese Gebilde,
Die von der Oberfläche der Körper wie Häutchen sich schälen
Und bald hierhin bald dorthin umher in den Lüften sich treiben.
Dies sind dieselben Gebilde, die nachts im Traum, wie im Wachen
Uns begegnen und schrecken. Da sehen wir öfter Gestalten
Wunderlich anzuschauen und Bilder dem Lichte Entrückter,
Die aus dem festesten Schlummer empor mit Entsetzen uns wecken.
Aber man bilde nicht etwa sich ein, die Seelen der Toten
Könnten dem Orkus entfliehn und als Schattengespenster umflattern
Uns Lebendige, oder es bliebe von uns noch was übrig
Nach dem Tod, wenn der Körper zugleich und die Seele geschieden
Und sich ein jedes von ihnen in seine Atome getrennt hat.
Also, behaupt‘ ich, es senden die Oberflächen der Dinge
Stets Abbilder der Dinge hinaus und dünne Figuren,
Was selbst der wohl begreift, deß Geisteskräfte nur stumpf sind. …“



Lukrez: Über die Natur der Dinge.
IV. Wahrnehmen, Denken, Begehren
Inhalt des IV. Buches, spätere Fassung
übersetzt von Hermann Diels

… nebenerfolg tintenfass ..

“ … Wenn den Zerstörungsdrang des Zornes ein Faustschlag ‚entlädt‘, so ist er weder gegen den Tisch noch gegen sonstige Dinge gerichtet, sondern er zielt auf den Eindruck des Widerstandes, weil nur am anschaulich Widerstehenden das Brechen, Zerstören und Überwinden erlebt werden kann. Der Zustand des Zornes, artlich Vernichtungstrieb, erfüllt sich im Brechen von Widerständen, und das ihm anheimgefallene Ich vollführt die Bewegung als zu ihr getrieben und daher ganz ohne Rücksicht auf den erregenden Anlass. Die Ausdrucksbewegung ist immerdar ohne Zweck, in den meisten Fällen aber sogar zweckwidrig, wie ja das Beispiel vom Schlag auf den Tisch mit dem Nebenerfolg des fallenden Tintenfass enthüllte. … “

klages: ausdrucksbewegung und gestaltungskraft

… platz schaffen …

“ … Der destruktive Charakter kennt nur eine Parole: Platz schaffen; nur eine Tätigkeit: räumen. Sein Bedürfnis nach frischer Luft und freiem Raum ist stärker als jeder Hass.
Der destruktive Charakter ist jung und heiter. Denn Zerstören verjüngt, weil es die Spuren unseres eigenen Alters aus dem Weg räumt; es heiter auf, weil jedes Wegschaffen dem Zerstörenden eine vollkommene Reduktion, ja Radizierung seines eignen Zustands bedeutet. Zu solchem apollinischen Zerstörerbilde führt erst recht die Einsicht, wie ungeheuer sich die Welt vereinfacht, wenn sie auf ihre Zerstörungswürdigkeit geprüft wird. Dies ist das große Band, das alles Bestehende einträchtig umschlingt. …“

Benjamin: Der destruktive Charakter

.. unsagbar lebendig ..

“ … In geschlossenen Räumen aber stellten die Krisen sich leichter und häufiger ein. Gewöhnlich ertrug ich das Alleinsein in einem unbekannten Zimmer nicht. Musste ich warten, so kam nach wenigen Augenblicken die angenehm schreckliche Betäubung. Das Zimmer selbst bereitete sich darauf vor: eine warme, freundliche Vertrauthaut sickerte durch die Wände und ergoss sich über alle Möbel und Gegenstände. Plötzlich war das ganze Zimmer erhaben, und ich fühlte mich überglücklich in seinem Raum. Doch war dies nichts als ein Trugbild, das lag größtenteils an der Krise; eine ihrer anmutigen und subtilen Gemeinheiten. Auf den Rauschzustand folge unmittelbar der totale Umsturz und alles geriet durcheinander. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich meine Umgebung, doch die Dinge verloren ihren bekannten Sinn: eine neue Existenz tränkte sie. …“

M. Blecher: Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit. Übersetzt von E. Wichner. BS 1367.

Blecher: Beleuchtete Höhle.

“ … Auf der Straße warteten drei Freunde auf mich, aber auch diese wiesen unglaublich kuriose Veränderungen auf, der erste war blau gefärbt, seine Haut war von Kopf bis Fuß mit Emaille überzogen, wie die Weidlinge, Schüsseln und Töpfe in der Küche; die Erklärung dafür war, dass im Land der ‚Spezialisierungen‘ auch die Menschen das Aussehen ihrer Berufe annahmen, und mein Freund war Ingenieur in einer Fabrik, in der Gefäße emailliert wurden, der zweite trug Zellophankleider, war gänzlich transparent und dabei dunkel wie ein Röntgenbild.

– Du weißt, dass ich immer leidend war, sagte er, als ich ihn fragte, was dies zu bedeuten habe. Ständig brauchte ich eine Radiographie, um zu wissen, was ich hatte und was mir weh tat, also habe ich eines Tages beschlossen, mich ein für alle Male röntgen zu lassen und Zellophankleider anzuziehen, damit ich jederzeit verfolgen kann, was in meinem Körper geschieht.

Und was den dritten betrifft, der hatte strahlend grüne Augen und ansonsten nichts Besonderes aufzuweisen, er gab uns Bonbons, die, wie ich merkte, eigentlich Uhren waren und sich im Mund auflösten, wozu unser blauhäutiger Freund bemerkte:

– Ich glaube, du gehst fünf Minuten vor, und es klang, als hätte er gesagt: Dieser Bonbon ist ziemlich sauer. Er war ein schlichter und ein bisschen spinnerter Künstler, nur dass ich, als er sich einen Bonbon in den Mund steckte, sehen konnte, dass er statt Zähnen kleine Porzellanpuppen im Mund hatte und dass seine Zunge in schmale rote Lamellen aufgespalten war, als hätte er eine Chrysantheme mit fleischigen Blütenblättern im Mund gehabt; und als ich mir seine Augen genauer anschaute, sah ich, dass sie aus zwei Glasklümpchen von Limonadenflaschen gemacht waren.

Mit dieser verblüffenden Einzelheit endete mein Traum. …“

aus: M. Blecher: Beleuchtete Höhle. Übersetzt von E. Wichner. BS 1434.

… zeitung von heute …

… ob sich eine saftflasche im supermarktregal mit einem saftflaschenleiden infizieren kann, verschluss rostig, etikett angerissen, schwappender schimmel – es scheinen menschen negative eigenschaften eines unbelebten dings auf dinge vom gleichen typ zu übertragen … das lege ein experiment der universität utah über kundenverhalten nahe … kommunizierende ketchupflaschen… „sowohl negative als auch positive eigenschaften gelten offenbar als ansteckend, auch wenn es keinen grund dafür gibt, so die forscher.“

… stupidity…

“ … For the writer, the problem of stupidity occupies a place of deliberate latency; ever on the prowl for your moment of greatest vulnerability, it prepares another sneak attack. Unless you really know what you re doing – and then it s in your face, all over you, in fact, showing no pity. It seizes your autobiographical effort, taking the place of you „I“, henceforth enfeebled, dominated by shame. Thus Barthes, delicate and watchful, writes of himself when he s on himself in the third person: „It is curious that an autor, having to speak about himself, is so obsessed by Stupidity, as though it were the inner thing he most feared: threatening, ever ready to burst out, to assert its right to speak (why shouldn t I have the right to be stupid?); in short THE THING.“ Attempting to exorcise it, Barthes, in his Lacanian phase of dreading the thing, plays the fool: „He puts himself inside it. … In a sense this whole little book, in a devious and naive way, plays with stupidity – not the stupidity of the others (that would be too easy), but that of the subject who is about to write. What first comes to mind, ist stupid.“ If Barthes puts himself in the third person, then stupidity is the first person, what happens first, what has happened agelessly, at the time, which is all the time, when the subject is about to write, endeavouring symbolically to repair the lesion induced by the THING. … “

Avital Ronell: Stupidity

… yellow, watery, but speculative …

… My imagination, unbidden, possessed and guided me, gifting the successive images that arose in my mind with a vividness far beyond the usual bonds of reverie. I saw – with shut eyes, but acute mental vision – I saw the pale student of unhallowed arts kneeling beside the thing he had put together. I saw the hideous phantasm of a man stretched out, and then, on the working of some powerful engine, shows signs of life, and stir with an uneasy, half-vital motion. Frightful must it be; for surpremely frightful would be the effect of any human endeavour to mock the stupendous mechanism of the Creator of the world. His success would terrify the artist; he would rush away from his odious handiwork, horror-stricken. He would hope that, left to itself, the slight spark of life which he had communicated would fade; that this thing which had received such imperfect animation would subside into dead matter, and he might sleep in the belief that the silence of the grave would quench forever the transient existence of the hideous corpse which he looked upon as the cradle of life. He sleeps; but he is awakened; he opens his eyes; behold, the horrid thing stands at his bedside, opening his curtains and looking on him with yellow, watery, but speculative eyes …

mary shelley’s frankenstein

… am ufer liegen … assoziierte lektüren …

ausweitung des affektuellen auf unbeseeltes. ist es? endosymbiontentheorie (margulis / sagan) – wirtling und parasit in selbstverzehrender koexistenz auf dem weiteren weg zum nicht-mehr-so-einfachen.. becoming-with, etwas-mit-einem-anderen-werden, statt andereR-werden. hierzu: manuela rossini – zoontologies, als analysekategorie für eine „antispeziezistische art des posthumanistischen denkens“ – abstract sex (rekombination: anorganisch, organisch, klimatisch, geologisch…  luciana parisi)

(wofür hält sich die erde?)

das subjekt sei rückzuführen in ein gleichgültiges leben von: mensch, tier, maschine, virus, bakterie, klima und gestein. aha. und das soziale sei ein riesiger ozean, in dem sich inseln von dingen und akteuren bilden.

… Formulary for a New Urbanism …

„The districts of this city could correspond to the whole spectrum of diverse feelings that one encounters by chance in everyday life.

Bizarre Quarter — Happy Quarter (specially reserved for habitation) — Noble and Tragic Quarter (for good children) — Historical Quarter (museums, schools) — Useful Quarter (hospital, tool shops) — Sinister Quarter, etc. And an Astrolarium which would group plant species in accordance with the relations they manifest with the stellar rhythm, a Planetary Garden along the lines the astronomer Thomas wants to establish at Laaer Berg in Vienna. Indispensable for giving the inhabitants a consciousness of the cosmic. Perhaps also a Death Quarter, not for dying in but so as to have somewhere to live in peace — I’m thinking here of Mexico and of a principle of cruelty in innocence that appeals more to me every day.

The Sinister Quarter, for example, would be a good replacement for those ill-reputed neighborhoods full of sordid dives and unsavory characters that many peoples once possessed in their capitals: they symbolized all the evil forces of life. The Sinister Quarter would have no need to harbor real dangers, such as traps, dungeons or mines. It would be difficult to get into, with a hideous decor (piercing whistles, alarm bells, sirens wailing intermittently, grotesque sculptures, power-driven mobiles, called Auto-Mobiles), and as poorly lit at night as it was blindingly lit during the day by an intensive use of reflection. At the center, the “Square of the Appalling Mobile.” Saturation of the market with a product causes the product’s market value to fall: thus, as they explored the Sinister Quarter, children would learn not to fear the anguishing occasions of life, but to be amused by them.“

from: Formulary for a New Urbanism, by Ivan Chtcheglov

das wunder der selbstbeeinflussung: der fall des demonstrators B.

„… Am erstaunlichsten waren aber die Fähigkeiten des quergestreiften Zwerchfells. Während sich für gewöhnlich dieses Muskelsegel bei der Atmung beiderseits gleich auf- und abwärts bewegt, ohne dass wir alle seine Bewegungsmöglichkeiten beherrschen könnten, hob es sich bei B. plötzlich auf Absicht hin links steil in die Höhe, um rechts ebenso steil abzufallen, so eine schiefe Ebene bildend, auf der das Herz mit einer drehenden Bewegung abwärts glitt. Die Abwärtsverschiebung des Herzens, wie sie sich leicht durch Beklopfen der Brustwand und mittels Durchleuchtung feststellen ließ, betrug volle 6-8 cm. …“ (so alfred brauchle: hypnose und autosuggestion)

ps: bei wilhelm lehmann schwillen die quitten.

pps: wobei, ich übertreibe, es ist nur eine: „Die Quitte schwillt.“
(gelber band gedichte, s. 29)

… the only thing …

“ … By this I mean this. The only thing that is different from one time to another is what is seen and what is seen depends upon how everybody is doing everything. This makes the thing we are looking at very different and this makes what those who describe it make of it, it makes a composition, it confuses, it shows, it is, it looks, it likes it as it is, and this makes what is seen as it is seen …

… Beginning again and again is a natural thing even when ther is a series.
Beginning again and again and again explaining composition and time is a natural thing …

… The composition is the thing seen by every one living in the living that they are doing, they are the composing of the composition that at the time they are living is the composition of the time in which they are living. It is that makes living a thing they are doing …

… The only thing that is different from one time to another is what is seen and what is seen depends upon how everybody is doing everything. This makes the thing we are looking at very different and this makes what those who describe it make of it, it makes a composition, it confuses, it shows, it is, it looks, it likes it as it is, and this makes what is seen as it is seen …

(Stein: Composition as Explanation)

… dohdoh …

… dingalton – zögern, zeit gewinnen / dingi – hoffnung / dingolih – jedes ding / dingon – dingen, sprechen, verhandeln, vereinbaren / dingsezzi – bestimmung / dingstellari – gerichtsdiener / dingwati – toga / dinstar – düster / dinunhalb – deinerseits / diodraft – demütig / diohbrato – schenkel, hachse / diohfano – lendentuch / diohho – schlafgemach / dioskenkil – oberschenkel / dirlizzi – kornelkirschbaum / disko – schüler, jünger / distilfogal – distelfink / dofta – ruderbank / dohdoh – obgleich, obschon, wenn auch …