… Chaos, ein wenig jedenfalls, tut not …

– Gleich noch einmal das Inventar in einem unserer Märchen: die Starre des Wechselbalgs, den die Wichtelmänner der Mutter in die Wiege legen, wird so gebrochen: die Mutter setzt ihn auf den Herd und kocht Wasser in Eierschalen, diesen kleinen, fürs Märchen tauglichen kosmogonischen Scherben. Darauf lacht der Wechselbalg und spricht: „Nun bin ich so alt wie der Westerwald / und hab nicht gesehen / daß jemand in Schalen kocht“. Da kommen die „Wichtelmännerchen“, bringen das Kind zurück und nehmen den Wechselbalg mit sich fort. Halten wir in der Eile nur fest: beide Mail der Bann gebrochen.

Aus: „Theorie“ des Lachens, von Klaus Heinrich, in: Lachen – Gelächter – Lächeln. Reflexionen in drei Spiegeln. Frankfurt 1986.

2 Gedanken zu „… Chaos, ein wenig jedenfalls, tut not …“

  1. Taugliche Schalen, taugliche Schalen
    wiegt mich und kippt mich, erhitzt mich,
    schaukelt mich bis ich springe,
    lässt Bläschen in mir steigen
    kosmogonische Bläschen.
    Ihre Leere ist alt,
    ihr Alter leer,
    sie schaukeln, schaukeln
    und sind unerhört.

  2. wüste wächst. wüste aber schön. liesl ujvary fotografiert erfolgreich bildstörungen auf ihrem fernseher. könnte man solche fatamorganae in der wirklichkeit je erhaschen?

    http://ujvaryfoto.com/

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