Gegen einen Pinto willst du dich beflecken? Ann Cotten – Monika Rinck – Sabine Scho
Versuch über die Pubertät
8 Gedanken zu „Versuch über die Pubertät“
…und ich träumte, über mir ein Schornstein,
darin tausend Tauben, und sie girrten, girrten,
und sie girrten, girrten, und dann war Morgen,
diese hitzige Sonne die mich aufheizte, die Übelpumpe,
und aus dem Schlaf noch dieser Aluminiumschornstein,
der mich verband mit Gott in der Wohnung darüber,
und meine Säfte und Kräfte kanalisierte zu etwas,
was ich nicht wollte, so ein idiotischer Strohalm,
ein idiotischer Strohalm, und es war ich, ich,
es war ich, und ich wollte nicht aufwachen, denn im Traum
war eine Wolke über die Sonne gezogen und dieser Schornstein
lieferte mich dort oben ins Vage hinaus.
ins vage abgeliefert: „Es ist, als ob die Erfahrung des Fühelns erstinstanzlich aus uns heraus in das verlegt wäre, was wir widerspiegeln, tasten, widerhallen lassen, während uns ein stellvertretendes und nachfolgendes Fühlen als Widerschein, Wiederbearbeitung und Echo des ersten zufiele.“ Mario Perniola, Über das Fühlen
also als echo des echos? als widerschein der widerspiegelung, aber dann auch als wiederbearbeitung des ertasteten? was wäre das zwischenmedium des ertasteten, ich muss es doch angreifen, und diese sensation ist dann sehr nah, bereits doppelt, eh reflexiv . wie fühlt sich das (an)? – ich kann mir keinen quasi unabhängigen zwischenraum des ertasteten vorstellen, es sei denn, ich wäre wirklich sehr, sehr besoffen oder mache einen denkfehler. und stelle mir da eine jahrmarktsbude mit wahrsagerin vor, und jemand schreit: hände weg! nicht anfassen, das medium!! alle schrecken zurück. es kippt die bude. oder man steht sich gegenüber und es ist sehr, sehr windig, gleichermaßen windig für beide. aber wäre dann nicht der wind das subjekt? der umweg ist gut, ich will ihn nicht missen, aber irgendetwas – ertasten der herdplatte, der ellbogencheck – scheint mir nicht zu stimmen.
out with the lights singen spoon. im dunkeln rad fahren durchs brandenburger tor. erstinstanzlich mit dem ellenbogen aufliegen, oder auffliegen, und mit dem knie denken. vielleicht ist es die verwirrtheit der begriffe, die nicht zwischen affekt und gefühl scheidet? out with the lights. man erzählte mir von der unsichtbar, ein affekt war das rufen nach dem kellner. das tappen ist eine erstinstanzliche bewegung der pubertät.
im probieren der sätze auf einen wahren widerhall setzen.
und fand dies: „Resisting being then as I was saying is to me a kind of being, one kind of men and women have it as being that emotion is not poignant in them as sensation. This is my meaning, this is resisting being. Generally speaking then resisting being is a kind of being where, taking bottom nature to be a substance like earth to some one’s feeling, this needs time for penetrating to get reaction . … Generally speaking those having resisting being in them have a slow way of responding, they may be nervous and quick and all that but it is in them, nervousness is in them as the effect of slow-moving going too fast…“
Gertrude Stein: The Making of Americans.
„Wie soll ich ihn nennen?
Oymel? Dergl? Pfeiferl? Kleiner Mann? Rübe? Ruder? Stange?
Knüppel? Hobel? Hammer? Spatz? Hecht?
Wie sieht er aus?
Wie eine Wurst? Wie ein Gesicht? Wie ein Grottenolm? Wie ein
Mann? Wie ein Schlauch? Wie die Milz? Wie eine Taube?
Wie riecht er?
Wie Pilze? Wie eine Maus? Wie ein Baum? Wie ein Hand-
schuh? Wie ein Jugendstilschuh? Wie Teig? Wie Dali? Wie ein Reiß-
verschluß?
Was für Töne gibt er von sich?
Er singt die Arie aus der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“,
Bachwerkverzeichnis 21, „Bäche von gesalz’nen Zähren“.
Ich finde es absurd, wenn Pozzi von der großen Größe schwärmt
– ein Buch ist auch nicht gut, weil es dick ist.
Ich liebe meinen nicht.
Aber immer faß ich ihn und rieche an ihm und will alle von allen
sehen.
Ich rede mit meinem nicht und gebe ihm keine Namen und um ihn
zu bezeichnen, muß ich ein Wort aus der Gammlersprache her-
leihen.“ H. Fichte, Versuch über die Pubertät
„idiotischer Strohhalm“ n.
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…und ich träumte, über mir ein Schornstein,
darin tausend Tauben, und sie girrten, girrten,
und sie girrten, girrten, und dann war Morgen,
diese hitzige Sonne die mich aufheizte, die Übelpumpe,
und aus dem Schlaf noch dieser Aluminiumschornstein,
der mich verband mit Gott in der Wohnung darüber,
und meine Säfte und Kräfte kanalisierte zu etwas,
was ich nicht wollte, so ein idiotischer Strohalm,
ein idiotischer Strohalm, und es war ich, ich,
es war ich, und ich wollte nicht aufwachen, denn im Traum
war eine Wolke über die Sonne gezogen und dieser Schornstein
lieferte mich dort oben ins Vage hinaus.
ins vage abgeliefert: „Es ist, als ob die Erfahrung des Fühelns erstinstanzlich aus uns heraus in das verlegt wäre, was wir widerspiegeln, tasten, widerhallen lassen, während uns ein stellvertretendes und nachfolgendes Fühlen als Widerschein, Wiederbearbeitung und Echo des ersten zufiele.“ Mario Perniola, Über das Fühlen
also als echo des echos? als widerschein der widerspiegelung, aber dann auch als wiederbearbeitung des ertasteten? was wäre das zwischenmedium des ertasteten, ich muss es doch angreifen, und diese sensation ist dann sehr nah, bereits doppelt, eh reflexiv . wie fühlt sich das (an)? – ich kann mir keinen quasi unabhängigen zwischenraum des ertasteten vorstellen, es sei denn, ich wäre wirklich sehr, sehr besoffen oder mache einen denkfehler. und stelle mir da eine jahrmarktsbude mit wahrsagerin vor, und jemand schreit: hände weg! nicht anfassen, das medium!! alle schrecken zurück. es kippt die bude. oder man steht sich gegenüber und es ist sehr, sehr windig, gleichermaßen windig für beide. aber wäre dann nicht der wind das subjekt? der umweg ist gut, ich will ihn nicht missen, aber irgendetwas – ertasten der herdplatte, der ellbogencheck – scheint mir nicht zu stimmen.
out with the lights singen spoon. im dunkeln rad fahren durchs brandenburger tor. erstinstanzlich mit dem ellenbogen aufliegen, oder auffliegen, und mit dem knie denken. vielleicht ist es die verwirrtheit der begriffe, die nicht zwischen affekt und gefühl scheidet? out with the lights. man erzählte mir von der unsichtbar, ein affekt war das rufen nach dem kellner. das tappen ist eine erstinstanzliche bewegung der pubertät.
im probieren der sätze auf einen wahren widerhall setzen.
und fand dies: „Resisting being then as I was saying is to me a kind of being, one kind of men and women have it as being that emotion is not poignant in them as sensation. This is my meaning, this is resisting being. Generally speaking then resisting being is a kind of being where, taking bottom nature to be a substance like earth to some one’s feeling, this needs time for penetrating to get reaction . … Generally speaking those having resisting being in them have a slow way of responding, they may be nervous and quick and all that but it is in them, nervousness is in them as the effect of slow-moving going too fast…“
Gertrude Stein: The Making of Americans.
„Wie soll ich ihn nennen?
Oymel? Dergl? Pfeiferl? Kleiner Mann? Rübe? Ruder? Stange?
Knüppel? Hobel? Hammer? Spatz? Hecht?
Wie sieht er aus?
Wie eine Wurst? Wie ein Gesicht? Wie ein Grottenolm? Wie ein
Mann? Wie ein Schlauch? Wie die Milz? Wie eine Taube?
Wie riecht er?
Wie Pilze? Wie eine Maus? Wie ein Baum? Wie ein Hand-
schuh? Wie ein Jugendstilschuh? Wie Teig? Wie Dali? Wie ein Reiß-
verschluß?
Was für Töne gibt er von sich?
Er singt die Arie aus der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“,
Bachwerkverzeichnis 21, „Bäche von gesalz’nen Zähren“.
Ich finde es absurd, wenn Pozzi von der großen Größe schwärmt
– ein Buch ist auch nicht gut, weil es dick ist.
Ich liebe meinen nicht.
Aber immer faß ich ihn und rieche an ihm und will alle von allen
sehen.
Ich rede mit meinem nicht und gebe ihm keine Namen und um ihn
zu bezeichnen, muß ich ein Wort aus der Gammlersprache her-
leihen.“ H. Fichte, Versuch über die Pubertät
„idiotischer Strohhalm“ n.