.. behältnislogik: container/contained ..

Drei Grazien [Foto: Ute Rinck]

oh ihr herrscher auf harfen, ihr hymnen. ihr hafenmeister der hymnen. was für ein gott, was für ein gott, ihr hymnenden meister des hafens, kommt als halbgott in den hafen gefahren. mit einem steuermann von schiff, mit einem steuermann von schiff. einem richtigen steuermannheroen von heroencontainerschiff. mit zwölfgelaufttausenden tainern. oh ihr hafenmeister der hymnen. oh. oh. oh. oh.

… wo ist die herrische morphinistin hin? …

*** wo es eine harfe gibt, muss es auch eine morphe geben, ruft es aus dem orchestergraben.  *** wo am fuschlsee man brot fahren kann ***  mit der heirat von 1496 erzherzogs philipps mt johanna (der wahnsinnigen) von spanien wird die habsburgische weltmacht begründet *** o o o acht gotische hörnerhauben *** die vier virgines capitales *** und traten draufhin als die andern drei auf:  kapitale jungfraun  *** untarn-slaf *** mittagsschläfchen *** militärgeschichte *** sie wussten gewiss, dass mittagsschläfchen ein anagramm von militärgeschichte ist *** ihr dummen gschrappen, wie könnt ihr ohne kompass in die berge gehn? *** die mystische kelter des augustinus *** wo ist die harfinistin hin? ***

WIE SCHNECKEN O YEAH

wir wollten einander begegnen wie schnecken, krochen jahrelang aufeinander zu. O YEAH.
dann wollten wir uns mit unseren fühlern betasten, betasten mit den fühlern, O YEAH.
dazu wäre nicht ein wort, nicht ein wörtchen gefallen. O YEAH wie wir einander gefallen,
hätten wir allein mit den fühlern O YEAH das hätten wir allein mit den fühlern gespürt.
und hätten wir einander schließlich verlassen, wären gekrochen jahrelang voneinander
WIE SCHNECKEN O YEAH WIE SCHNECKEN O YEAH WIE SCHNECKEN WIE SCHNECKEN
WIE SCHNECKEN WIE SCHNECKEN O YEAH. WIE SCHNECKEN WIE SCHNECKEN O YEAH.

Derridas Halbschlaf

Surfe auf dieser Seite rum und versuche rauszufinden, wie es mit Derridas Fingernägeln war. Immer, wenn er mit den Händen Gesten macht (etwa „les gestes deconstructuralistes“ sagt und die hände wie Sonnen hinter seinen Ohren aufgehen lässt) drücke ich Pause und spule zurück. Ich kann keine langen, keine eingerollten Fingernägel erkennen. Aber es war sympathisch zu hören, dass ihn im Halbschlaf der Schrecken darüber, was er macht, einholt. Dazu muss man auf das Video Fear of Writing klicken.

http://wn.com/is_Jacques_Derrida

liebe liebe liebe liebe liebe

. .. wir .. müssen da.. nicht länger draufhaun. .. wir habe da nämlich sehr lange s…chon drauffe gehaun.. wir müssen daher.. da nicht… länger draufhau..n schweben lieber ein und ab wir müssen .. da nicht.. länger.. draufhaun.. müsse..n .da ..nicht.. länger…drauf …hau..nn nein wir müsse.. nnn da… nic…ht …lä…nnnnger…dr…au..f…h.a. un.

.. thingness .. dingheit? dinghaftigkeit?

THINGNESS – german suggestions: KANTINENESSEN. hihi.

Kantinenessen

außerirdische entschlossen sich in unserer kantinen zu irdischlunch. nach ihrer betriebszugehörigkeit gefragt, bejahten sie, konnten allerdings nach aufforderung keinen mitarbeiterausweis vorweisen. aus diplomatischen gründen ließ man sie passieren. auch aus angst. es gab den ersten spargel des jahrs, knackig, weiß und von bestürzender dinghaftigkeit. dann grüne grütze. leider waren die außerirdischen allesamt allergisch gegen kiwis, ach.

Netz-Anleitung

Schema der finalen Version des Spiegelstadiums nach Lacan. S durchgestrichen : le sujet divisé. M : Spiegel. A :Der große Andere. C : der eigene Körper. a : Objekt klein a. i'(a) : Ideal-Ich. S : sujet de l’inconscient. I : Ich-ideal.

Im Netz habe ich hier diese Anleitung gefunden, von Lacan, wie man sich mit einer Vase Schnittblumen identifiziert.
Natuerlich, die europäische Wissenschaft hinkt wieder einmal der fernöstlichen Alltagskultur hinterher, denn das ist ja mehr oder weniger Ikebana, nicht wahr?
Trotzdem finde ich es irgendwie befriedigend, die Anleitung einmal so schön klar dargelegt zu sehen. Da merkt man, dass da draußen auch Leute sind

Mesdames, ich stelle vor:

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Das Soundopfer und das Sinnmonster – nur durch einen Vorhang getrennt. Blauer Regips. Rigips. Regips. Rigips. Nur durch einen tauben blauen Rigips-Vorhang getrennt. Treten Sie ein: Das Soundopfer und das Sinnmonster. Und dazu: LE SACRE DU PRINTEMPS.

„Der junge Mann, der hinter mir in der Loge saß, stand im Verlauf des Balletts auf, um besser zu sehen. Die starke Erregung, die ihn gefangen hielt, äußerte sich darin, dass er sogleich anfing, mit seinen Fäusten im Takt auf meinen Kopf zu schlagen. Ich selbst was so außer mir, dass ich die Schläge lange Zeit nicht spürte.“ (Ein Augenzeuge, Le Sacre du Printemps, Uraufführung 1913 in Paris)

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Harry Belafonte sagte unlängst, dass Sigmund Freud für Michael Jackson erfunden worden sei. „Ich sehe die Kämpfe, die dieser große Künstler mit sich, der Komplexität des Lebens und dem Universum ausfocht und ich denke: Es war ein trauriges Leben. Michael hat wesentlich mehr Anstrengung und Folter erfahren als Glück.“

Arbeitsfrühstück der Diktatoren – Über den künstlerlischen Avantgardismus

Präsident Arnulio Manuel Rosa: Meine Herren, Sie müssen zugeben, dass Autofahren in unseren Ländern Kunst ist! Ich meine damit, es ist absichtlich. Kunst ist, wenn etwas Unnötiges absichtlich gemacht wird. Z.B. bei uns ist es doch so, wir warten absichtlich bis die Busse überfüllt sind, wählen die engsten, gefährlichsten Strecken, versichern uns, dass die Reifen dünn sind, drücken dem Fahrer, nachdem wir ihn ermahnt haben, die Straße zu verschlingen, eine Flasche Tequila in die Hand, wünschen gute Fahrt und warten auf die Rezensionen.

General Wessin y Wessin, verächtlich: Das ist ja alles außerordentlich avantgardistisch.

Oberst Jesus Schneider: Ich muss zugeben, bei dieser Kunst braucht man keine Zensur mehr.

Stillschweigen.

General Wessin y Wessin: Also, ich vertrete da einen reaktionären Standpunkt. Ich bin offenbar der einzige Reaktionär hier. Was die Kunst angeht, so hat sie hauptsächlich mit menschlichen Gefühlen zu tun. Von diesen gibt es insgesamt zwei: Trauer und Glück. Ich habe daher, von einem ausländischen Staatsbesuch, bei dem mir von einer ausländischen Trachtengruppe vorgesungen wurde, zwei Lieder mit nach Hause gebraucht erhebt sich: Das Traurige fing an: >Wohin gehst du, kleines Mädchen, im Walde?< und das lustige lautete: >Jauchzende Gesellen, ich gehöre zu euch!<

Aus: Reinhard Lettau: Frühstücksgespräche in Miami

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„Herewith the most complete list possible of Gurdjieff′s Order of Idiots:

  1. Ordinary Idiot
  2. Super Idiot
  3. Arch Idiot
  4. Hopeless Idiot
  5. Compassionate Idiot
  6. Squirming Idiot
  7. Square Idiot
  8. Round Idiot
  9. Zigzag Idiot
  10. Enlightened Idiot
  11. Doubting Idiot
  12. Swaggering Idiot
  13. Born Idiot
  14. Patented Idiot
  15. Psychopathic Idiot
  16. Polyhedral Idiot

Idiots 17-21 constituted a spiritual hierarchy, reflecting progressive gradations of objective reason.
Idiot 18 presented the highest development which a human being could reach, but in order to attain it, he had first voluntarily to descend again from 17 to 1, the ordinary idiot.
Idiots 19 and 21 were reserved for the sons of God.
21 – Unique Idiot (God himself)“

Aus: J.B.Moore – Gurdjieff: a Biography.  THE SCIENCE OF IDIOTISM entnommen.

Die Entzweiung tritt auf ihren Gipfel.

„Dem entspricht nun auch eine seltene Schroffheit des Übergangs. Das zum harten Herz gewordene Gewissen, das in seinem Eifer wider das Böse, in seiner Weigerung, den auch in diesem lebendigen Geist anzuerkennen, sich auf die äußerste Spitze der Abstraktion begeben hat,- ist damit der zur reinsten Armut sich verflüchtigenden schönen Seele gleich. Die Unfähigkeit der schönen Seele, sich an das Wirkliche hinzugeben, und die Unfähigkeit des urteilenden Gewissens, mit dem Bösen als einer Geistgestalt sich in Mitteilung zu setzen, erscheinen als dasselbe, das sich nur in verschiedenen Beziehungen geltend macht. Nun denke man sich die wirklichkeitslose schöne Seele als hartes Herz unversöhnt in der leidenschaftlichsten Entzweiung des Daseins – ihr Untergang muss eine noch düstere Farbe annehmen denn vorher, als vom Verglimmen die Rede war. Hegel spricht davon, dass die Härte des Fürsichseins sich auflöse und vergehe in einer Verrücktheit, die nur noch die geistlose Einheit des Seins hervorbringt.“

Aus: E. Hirsch: Die Beisetzung der Romantiker in Hegels Phänomenologie.