Die Kirche glich seit jeher einem Coiffeur und erfüllte verschiedene désirs, killte Zeit

Wer weiß mehr? Der nach vorne geht? Der ihn anschaut, aber ignoriert wird? Die sich zu recht anderen Genüssen widmet? Der goldene Hirsch, der nahe am Horizont vorbeiläuft? Der Baum? Wenn Gott ist, wo wohnt er? Wie sieht er aus? Was hat er für eine Frisur? Eine, die man vergisst, glaube ich, bis auf die Augenblicke, wo man sie sich aus dem Gesicht streichen muss. SAMSUNG

Harping on something

Middle CREDIT: Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI)

Bevor ich ins Friedensmuseum in Hiroshima aufbrach, sah ich mir diesen Seeschwamm im Internet an. Ich musste an Leute denken, deren Herz voll wird beim Gedanken an die Umwelt und Natur und die wunderbaren Schätze, die da sind. Im Grunde stimmen wir zu, aber haben etwas gegen die Art, darüber zu sprechen. Im Friedensmuseum in Hiroshima haben sie viel über Frieden deklamiert. Dagegen kann man wirklich nichts sagen, aber es scheint eine Freizeitbeschäftigung für Leute zu sein, die von ihrer Wichtigkeit überzeugt sind. Die „Lily of the Valley“-Lampen im alten Photo stammen aus einem lebendigen Hiroshimaer Viertel in den 30er Jahren. Sie erinnerten mich an den Harfenschwamm und können wohl als ein Beispiel für das Schöne an den alltäglichen Einfällen von Natur und Mensch gelten. Am Rand erwähnt wurde mehrmals im Friedensmuseum, dass sich die Opfer der Atombombe, die diese irgendwie noch überlebt hatten, darüber gegelentlich beklagten, dass sie im schnell neu errichteten Zentrum für Erforschung der Wirkungen von Radioaktivität zwar untersuchte, aber nicht behandelte. Dieses Zentrum gibt es immer noch und ich stieß zufällig darauf, als ich auf den nächstbesten Berg spazierte, pastellene Wellblech-Rehrücken-Baracken, rosa, blau, weiß. Das ist alles nicht verwunderlich, ich frage mich nur, wieviel Verträge darüber, welche Themen man in Ruhe lässt, hinter den 1000 Plaketten für den Frieden stecken.

Auf dem Weg zu diesem nächstbesten Berg sichtete ich dann an einer Ecke lungernd den dritten Harfenschwamm des Tages. Griff um mich, ob sich nicht eine Membran um mich senkte und mich langsam zu verdauen begann. Nein, tat sie nicht. Ich muss mich immer selber verdauen. Die Welt verdaut mich nicht, sie echot ihr eigenes Zeug vor sich hin.

Wenn ich hier in Tokyo rks in gukl eingebe, dann kommt

eine horde von rosenkreuzerinnen, wenn ichs richtig verstehe. Interessant, oder?

Außerdem hab ich grad einen Ungeschicklichkeitsporno gedreht, wollt ihr ihn sehen?

Ah fuck, das format ist insecure, es geht nicht hoch, es geht nicht hoch, es geht nicht hochzuladen. Muss es in Handarbeit, also stop-motion, ich meine Animation, nachdrehen, nachdrehen, anders drehen, das dauert, also, bald mehr.

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Was ist besser, Wort oder Tag?

Eine Ankündigung eines Chorabends der Evangelischen Sowiesogemeinde gibt hier mal die Antwort (man weiß ja nie, wo man suchen soll, aber man findet, wenn man nur genug andere Dinge sucht): „Wort des Höschen, Tag des Lichts“.
Um nicht autokratischer, apodiktischer Kopffüßler zu erscheinen, lüfte ich meinen Hosenbund und blicke fragend meinen Schlüpfer an. Was sagt er dazu? Ich hoffte, „word“ oder sowas Kumpelhaftes, aber „word“ ist, hör ich, total aus der Mode. Ich höres nur schnippsen, wie sie angeblich bei den New Yorker Poetry Slams schnippsen, wenn es im Gehirn heißt: „Yeah! Genau so wie du sagst, kenn ich das aus meinem eigenen Leben.“

„Dein Leben,“ sag ich, und beiß mir auf die Unterlippe, „dein Leben ist Pisse und Blut, Mädchen.“

„Ebend,“ sagt der Schlüpfer, „und das andere ist verschwiegen. Und doch klar und durchscheinend. Wie das Wort.“

Ich geh zur Stereoanlage und schalte auf Nummer 14: „‚Y’a du soleil dans la boutique.!“

„Mach das aus!“ ruft es von unten.

„Warum?“ frage ich.

„Weil es ist Nacht. Da sind wir nicht Optimismus.“

„Was sind wir dann in der Nacht?“

„Opossition.“

„Opsowos? Opossum? Ja, schlafen wir bald. Am Tag dann.“

„Nein!“

„Was dann?“

„Opossible.“

„Sprich nicht so langsam, du schlüpfst in Zungen.“

„Opossible.“

„Possierlich. – ? Sinnlos, ja gut. Aber doch bitte possible.“

„Opossible.“

„Oh, all possible. Sehr möslich. So so. Dein Kopf träumt, Kleines.“

„Sag mir was, endlich.“

„Mach was du willst.“

„Okay, mach ich.“

„Geh raus spielen.“

„Morgen dann.“

.. behältnislogik: container/contained ..

Drei Grazien [Foto: Ute Rinck]

oh ihr herrscher auf harfen, ihr hymnen. ihr hafenmeister der hymnen. was für ein gott, was für ein gott, ihr hymnenden meister des hafens, kommt als halbgott in den hafen gefahren. mit einem steuermann von schiff, mit einem steuermann von schiff. einem richtigen steuermannheroen von heroencontainerschiff. mit zwölfgelaufttausenden tainern. oh ihr hafenmeister der hymnen. oh. oh. oh. oh.

… wo ist die herrische morphinistin hin? …

*** wo es eine harfe gibt, muss es auch eine morphe geben, ruft es aus dem orchestergraben.  *** wo am fuschlsee man brot fahren kann ***  mit der heirat von 1496 erzherzogs philipps mt johanna (der wahnsinnigen) von spanien wird die habsburgische weltmacht begründet *** o o o acht gotische hörnerhauben *** die vier virgines capitales *** und traten draufhin als die andern drei auf:  kapitale jungfraun  *** untarn-slaf *** mittagsschläfchen *** militärgeschichte *** sie wussten gewiss, dass mittagsschläfchen ein anagramm von militärgeschichte ist *** ihr dummen gschrappen, wie könnt ihr ohne kompass in die berge gehn? *** die mystische kelter des augustinus *** wo ist die harfinistin hin? ***

Derridas Halbschlaf

Surfe auf dieser Seite rum und versuche rauszufinden, wie es mit Derridas Fingernägeln war. Immer, wenn er mit den Händen Gesten macht (etwa „les gestes deconstructuralistes“ sagt und die hände wie Sonnen hinter seinen Ohren aufgehen lässt) drücke ich Pause und spule zurück. Ich kann keine langen, keine eingerollten Fingernägel erkennen. Aber es war sympathisch zu hören, dass ihn im Halbschlaf der Schrecken darüber, was er macht, einholt. Dazu muss man auf das Video Fear of Writing klicken.

http://wn.com/is_Jacques_Derrida

liebe liebe liebe liebe liebe

. .. wir .. müssen da.. nicht länger draufhaun. .. wir habe da nämlich sehr lange s…chon drauffe gehaun.. wir müssen daher.. da nicht… länger draufhau..n schweben lieber ein und ab wir müssen .. da nicht.. länger.. draufhaun.. müsse..n .da ..nicht.. länger…drauf …hau..nn nein wir müsse.. nnn da… nic…ht …lä…nnnnger…dr…au..f…h.a. un.

Netz-Anleitung

Schema der finalen Version des Spiegelstadiums nach Lacan. S durchgestrichen : le sujet divisé. M : Spiegel. A :Der große Andere. C : der eigene Körper. a : Objekt klein a. i'(a) : Ideal-Ich. S : sujet de l’inconscient. I : Ich-ideal.

Im Netz habe ich hier diese Anleitung gefunden, von Lacan, wie man sich mit einer Vase Schnittblumen identifiziert.
Natuerlich, die europäische Wissenschaft hinkt wieder einmal der fernöstlichen Alltagskultur hinterher, denn das ist ja mehr oder weniger Ikebana, nicht wahr?
Trotzdem finde ich es irgendwie befriedigend, die Anleitung einmal so schön klar dargelegt zu sehen. Da merkt man, dass da draußen auch Leute sind